Petra Gerlach, Oberbürgermeisterkandidatin der CDU und der Grünen, hat den Delmenhorster Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbundes besucht. Dabei ging es um das soziale Gesicht der Stadt.
Rund ein halbes Jahr ist Uwe Dähne jetzt Vorsitzender des hiesigen Ortsverbandes des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB). Zeit genug, sich ein Bild zu machen – und offensichtlich Zeit genug, um anzukommen. Denn wer Dähne von "seinem starken Team" sprechen hört, von dem Stolz, den er empfindet, wenn er über das berichtet, was der Ortsverband in Delmenhorst, einer Stadt mit zahlreichen Herausforderungen gerade für Kinder, bieten kann, der merkt schnell, dass der pensionierte Pädagoge in seinem Element ist. Davon hat sich jetzt auch Petra Gerlach, gemeinsame Oberbürgermeisterkandidatin der CDU und der Grünen, bei einem Besuch überzeugt.
Wo der Schuh drückt
Groß gegenseitig vorstellen müssen sich die beiden nicht, sie kennen und schätzen sich seit Jahren, und schließlich ist Dähne als Ratsherr der Grünen auch Teil der politischen Szenerie. Gerlach geht es bei dem Treffen aber auch mehr darum, zu erfahren, was der Kinderschutzbund alles leistet, wie er durch die Pandemie kommt und wo vielleicht der Schuh drückt. Und sie kann mit Karen Janßen auch gleich die neue pädagogische Leiterin des Kinderschutzbundes kennenlernen, die als Sozialpädagogin unter anderem die Inobhutnahme, eine Maßnahme der Jugendhilfe, koordiniert.
Eltern unterstützen und entlasten
Im Mittelpunkt aller Aktivitäten des Kinderschutzbundes, so ist es auch auf der neu gestalteten Homepage festgehalten, stehen die Interessen der Kinder und Eltern, ihre Wünsche und Bedürfnisse. "Ziel ist es, die Rechte der Kinder zu verwirklichen und Eltern durch Angebote, Information und Beratung zu entlasten und zu unterstützen", fügt Dähne hinzu. In der Pandemie lag einiges lahm, was nun so langsam wieder anlaufen soll. Die Hausaufgabenhilfe für Grundschulkinder, die Koch-Tage, die Ausflüge an Erlebnis-Tagen, die gefragten Elternkurse "Starke Eltern – Starke Kinder", um nur einige Beispiele zu nennen. "Die Bedarfe in einer Stadt wie Delmenhorst sind riesengroß. Es gibt eine große Zahl benachteiligter Familien. Wir machen das, was wir schaffen", sagt Dähne mit Blick auf das kleine Team und das ebenso kleine Budget. "Wir sind auf jeden Cent, auf jede Spende angewiesen. Auch Lebensmittelspenden sind willkommen, wenn es wieder ,Kochen mit Kids' heißt", sagt der Vorsitzende. Gerlach hakt gleich ein, will Kontakte zu einem Lebensmittelhändler herstellen.
Hausaufgabenhilfe soll ausgebaut werden
Mit einer Spende ist gerade erst ein weiterer Raum für die Hausaufgabenhilfe hergerichtet worden. "Es passiert einiges", sagt Dähne. Er selbst sei noch immer dabei, sich weiter zu vernetzen, so arbeite er mit der Ev. Familien-Bildungsstätte zusammen, nutze Kontakte zur Stadtbücherei. Der Austausch mit Stadtverwaltung und Polizei laufe perfekt. Überhaupt sei die Stadt schon seit Langem so etwas wie eine "Sozial-Musterstadt", sagt Dähne in Anlehnung an den Begriff Klima-Musterstadt. Gerlach, selbst einst in der Stadtverwaltung aktiv, sieht das genauso: "Die Stadt hat ein soziales Gesicht, das hat sie in der Flüchtlingskrise gezeigt. Dieses Gesicht muss auch weiterhin sichtbar sein."
Quelle: Delmenhorster Kreisblatt vom 03.06.2021 ; Marco Julius